Masterstudiengang Öffentliche Wirtschaft

Zielgruppe

Der Master "Öffentliche Wirtschaft" ist interdisziplinär ausgerichtet und wendet sich vornehmlich an Absolventinnen und Absolventen von Bachelor- und Diplom-, Magister- oder Staatsexamensstudiengängen der Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften mit einem überdurchschnittlichen Studienabschluss.

Der Studiengang wendet sich an Studentinnen und Studenten mit einem Abschluss eines dreijährigen Bachelor-Studiums mit mindestens 180 ECTS-Punkten.

 

Studieninhalte

Die Rolle des Staates hat sich in der Öffentlichen Wirtschaft gewandelt. So vielfältig heute seine wirtschaftsrelevante Tätigkeit ist, so vielfältig sind auch die Sachbereiche, denen sich der Masterstudiengang Öffentliche Wirtschaft thematisch zuwendet. Sie reichen von der Rolle des Staates als Nachfrager auf dem Markt, der klassischen wirtschaftlichen Betätigung der öffentlichen Hand und durch öffentliche Unternehmen bis zur Daseinsvorsorge und Wirtschaftsförderung. Eine Berufstätigkeit in diesen Bereichen erfordert daher entsprechende rechtliche, ökonomische und verwaltungswissenschaftliche Kenntnisse und Fertigkeiten. Das interdisziplinär ausgerichtete und anwendungsorientierte Masterprogramm "Öffentliche Wirtschaft" trägt diesen Bedürfnissen Rechnung.

Der Masterstudiengang bietet eine an internationalen Standards ausgerichtete Ausbildung auf Graduiertenniveau.

 

Ziele und berufliche Qualifikation

Langfristig befähigt der Masterstudiengang "Öffentliche Wirtschaft" die Studierenden, Führungspositionen in der öffentlichen Wirtschaft oder in mit der Aufsicht oder Regulierung öffentlichen Wirtschaftens betrauten Stellen sowie in den diesbezüglichen Beratungsunternehmen zu übernehmen.

Die Absolventinnen und Absolventen qualifizieren sich insbesondere für folgende Berufsfelder:

  • Öffentliche Unternehmen
  • Unternehmen in der Daseinsvorsorge
  • Ministerien, Behörden und auf allen staatlichen oder kommunalen Ebenen
  • Regulierungs- und Wettbewerbsbehörden
  • Beratungsunternehmen, Wirtschaftskanzleien oder Einrichtungen der Wirtschaftsförderung

Absolventinnen und Absolventen sind nach Abschluss des Studiums in der Lage, an der Gestaltung öffentlicher Wirtschaftstätigkeit teilzunehmen und diesbezüglich Optionen zu analysieren. Für die Definition der Qualifikationsziele wurden im Rahmen eines Workshops Vertreter der Berufspraxis einbezogen.

 

Klassische wirtschaftliche Betätigung der öffentlichen Hand

Die Rolle des Staates als Nachfrager auf dem Markt ist von traditionell großer volkswirtschaftlicher Bedeutung. Die Beschaffung von Diensten und Gütern erfordert die Beachtung vergaberechtlicher Vorgaben. Die Absolventinnen und Absolventen verfügen daher über entsprechende rechtliche und verwaltungswissenschaftliche Kenntnisse und Fertigkeiten. Eine nicht minder bedeutsame Erscheinungsform öffentlicher wirtschaftlicher Betätigung ist die öffentliche Haushaltwirtschaft. Die staatliche Fiskal- und Haushaltspolitik ist als allgemeiner Rahmen für staatliches wie privates Wirtschaften relevant und daher Gegenstand eines eigenen Moduls.

 

Wirtschaftliche Betätigung durch öffentliche Unternehmen

Die eigentliche wirtschaftliche Betätigung der öffentlichen Hand erfolgt entweder als erwerbswirtschaftliche Betätigung oder aber im Bereich der Daseinsvorsorge, etwa in Gestalt kommunaler Unternehmen im Energiebereich. Diese öffentliche wirtschaftliche Betätigung vollzieht sich durch und in öffentlichen Unternehmen, vor allem auf kommunaler Ebene. Die Absolventinnen und Absolventen der Masterstudiengangs Öffentliche Wirtschaft eigenen sich für dieses Berufsfeld durch die Kenntnisse des rechtlichen Rahmens öffentlicher, insbesondere kommunaler Wirtschaftstätigkeit (verfassungsrechtliche Grundlagen der öffentlichen Wirtschaft und Aufgabenkritik; kommunales Wirtschaftsrecht und Recht der interkommunalen Zusammenarbeit; einschlägiges Privatwirtschaftsrecht; sektorenspezifische Regulierung), ferner verfügen sie über ein Bewusstsein für die Spezifika öffentlichen Wirtschaftens und die insoweit nötigen wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Befähigungen (etwa die Fähigkeit zum Umgang mit den (kommunal)politischen Inhabern/Eigentümern, Anforderungen der öffentlichen Betriebswirtschaft). Daneben sind Fähigkeiten im Bereich Personal und Organisationsentwicklung nötig. Hinzu kommen Kompetenzen im Bereich Ausgestaltung und Durchführung öffentlicher und privater Partnerschaften im Hinblick auf Projekteignung, -steuerung und -controlling, auch im Hinblick auf Finanzierungs- und Leistungsbeziehungen in öffentlichen Konzernen. Letzteres erfordert auch Kenntnisse des Vergabe- und Wettbewerbsrechts.

Die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche öffentlicher Unternehmen bedingen unterschiedliche sektorspezifischen Kenntnisse und Kompetenzen, über die die Absolventinnen und Absolventen verfügen. Kommunale Energieversorger, der öffentliche Nahverkehr und Telekommunikationsanbieter werden als wichtige Akteure in unterschiedlichen Handlungsumfeldern tätig, die jeweils ein spezifisches Handlungswissen erfordern. Alle diese Branchen bewegen sich in einem Regulierungsumfeld, auf das die betroffenen Unternehmen mit einem Regulierungsmanagement reagieren („Corporate Governance"), das in Ablauf und Aufbau der Unternehmen einzufügen ist. Tätigkeiten in diesen Branchen setzten daher vertiefte Kenntnisse relevanter rechtlicher und ökonomischer Grundlagen voraus.

 

Wirtschaftliche Betätigung in der Daseinsvorsorge

Das Berufsfeld Öffentliche Wirtschaft umfasst auch die Regulierung von Märkten, die infolge der Entlassung von Daseinsvorsorgeleistungen aus dem unmittelbaren Bereich eigener wirtschaftlicher Betätigung der öffentlichen Hand entstanden sind, wobei dem Staat noch eine Gewährleistungsverantwortung bleibt. Daher erstreckt sich die öffentliche Wirtschaft im weiteren Sinne auch auf die Tätigkeiten in diesbezüglichen staatlichen Aufsichtsbehörden, insbesondere Kartell- und Regulierungsbehörden. Relevant sind daher Kenntnisse des tradierten Wirtschaftsverwaltungsrechts als auch des Regulierungsrechts wie auch die einschlägigen ökonomischen und verwaltungswissenschaftlichen Analyseinstrumente und Kompetenzen im Hinblick auf Netzwirtschaften.

 

Öffentliche wirtschaftliche Betätigung und Wirtschaftsförderung

Zu den angestammten Handlungsfeldern öffentlicher Wirtschaft gehört schlussendlich auch die Wirtschaftsförderung. Dieses breit gefächerte Berufsfeld erschließt sich als potentieller Arbeitgeber neben Beratungsfirmen insbesondere kommunale Spitzenverbände oder Verbände öffentlicher Unternehmen und öffentlicher Banken. Für diese Berufsfelder wird Expertise im Hinblick auf die rechtliche und ökonomische Analyse der Wirtschafts-/Investitionsförderung benötigt, was Kenntnisse des Beihilfen- und Vergaberechts, der Finanzierungsinstrumente für öffentliche Projekte und der zugrundeliegenden Ökonomie erfordert.
 

FIBAA-akkreditiert

 

Studiengangsleiterin

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Michèle Morner
Lehrstuhl Morner - Lehrstuhlinhaberin


Telefon: 06232 / 654-276
Telefax: 06232 / 654-305
E-Mail: morner@uni-speyer.de

Studiengangskoordinatorin

Kontakt

Charlotte Jöckel
Abteilung 1 - Referentin Studiengangskoordination 1, Lehrplanung und Weiterbildung


Telefon: 06232 / 654-249
Telefax: 06232 / 654-446
E-Mail: joeckel@uni-speyer.de